So zeigt die Forschung, dass Psychedelika wie LSD und Psilocybin erstaunliche Erfolge in der Bekämpfung von Depression und anderen psychischen Erkrankungen zeigen.
Viele Therapeuten berichten davon, dass im Rahmen eines streng kontrollierten Settings und eines fundierten Therapieansatzes mithilfe solcher Substanzen innerhalb weniger Stunden solch signifikante Heilungserfolge und Verbesserungen der Lebensqualität erzielt werden können, für die man durch konventionelle Ansätze wie klassische Gesprächstherapie oder sogar Hypnose erheblich mehr Zeit benötigt. Auch die Erfolgsquote im Hinblick auf Rückfälle ist deutlich höher. Ähnliches ist z. B. auch über den Fliegenpilz bekannt, aber kurioserweise sogar durch seinen Nutzen im Bereich der Bekämpfung von Süchten.
Und ein ebenfalls nicht beleuchtetes Thema, das auf vielen Gebieten ähnlich vielversprechend ist, ist das sogenannte Microdosing, aber dazu komme ich später nochmal.
Grundsätzlich teile ich bewusstseinsverändernde Drogen in folgende Kategorien ein:
Drogen der ersten Ebene:
Beispiele: Alkohol, Kokain, Heroin, Morphine
Drogen der zweiten Ebene:
Beispiele: Cannabis, Kokablätter, Kaffee, Tabak, ggf. Rauch-Opium
Drogen der dritten Ebene:
Beispiele: LSD, Psilocybin
Drogen der vierten Ebene:
Beispiele: Ayahuasca, ggf. DMT
Doch was heißt das?
In der folgenden Erläuterung möchte ich mich auf jeweils eine Droge der jeweiligen Kategorie beziehen.
Die Kategorien repräsentieren die "Komplexität" bzw. das "Bewusstseinserweiterungspotenzial". Wir könnten uns aber auch einfach auf den Begriff "therapeutischer Nutzen" festlegen. Je höher die Ebene, desto größer der mögliche therapeutische Nutzen oder das therapeutische Potenzial.
Alkohol entsteht aus Verwesung, Fäulnis und Gärung, und das sagt eigentlich schon sehr viel über diese Droge aus.
Ihr zerstörerisches Potenzial ist vor allem in konzentrierter Form (Schnaps) umso deutlicher zu sehen.
Man sagt nicht umsonst, der Teufel habe den Schnaps erfunden, da es viele Menschen gibt, die beispielsweise auf Wein oder Bier völlig entspannt reagieren, während Schnaps sie aggressiv macht. Das liegt meines Erachtens nach an der Isolierung der Droge.
Ein Beispiel: Hin und wieder Koka-Blätter zu kauen hat einen ähnlichen Effekt wie Kaffee. Der Konsum ist eher unbedenklich und mit dem Konsum von Kaffee tatsächlich vergleichbar. In isolierter Form, chemisch aufbereitet, verhält sich diese Droge jedoch wie das Bier zum Schnaps – hier der Kokastrauch zu Kokain. Das Gleiche gilt übrigens auch für Heroin vs. Schlafmohn.
Natürliche "Drogen" haben ein breites Spektrum an verschiedenen Inhaltsstoffen, die ausgleichend miteinander wechselwirken.
In isolierter Form ist das aber nicht mehr gegeben, sodass man bei Kokain und Kokablättern beispielsweise von zwei unterschiedlichen Substanzen sprechen müsste.
Das gilt übrigens nicht nur für bewusstseinsverändernde Drogen, sondern für jede Droge im Hinblick auf Naturmedizin und Pharmazie!
Aber lassen wir uns hinsichtlich des Alkohols noch einmal zum therapeutischen Nutzen kommen, der zugegebenermaßen gering zu sein scheint. Dennoch muss man eine Sache immer aus verschiedenen Sichtweisen betrachten, und so gibt es in Russland und anderen Ländern beispielsweise in Geschäftskreisen den Brauch, dass man grundsätzlich zwei Verhandlungsgespräche führt: Das erste betrunken und das zweite nüchtern.

Man sagt nicht umsonst: In vino veritas – im Wein liegt die Wahrheit.
Genau genommen hat Alkohol in dieser Hinsicht als "Wahrheitsdroge" einen unheimlich interessanten therapeutischen Nutzen. Alkohol dient auch als "psychologische Lupe", da diese Droge tiefliegende Themen nach oben holt.
Ich traf mal einen Mann, der sich darüber bewusst war, dass er ein Alkohol-Sucht-Problem hat. Er war sogar Psychologe und sagte einmal, halb nüchtern, halb engetüdelt, halb ernst und halb scherzhaft, dass sein Alkoholismus eine Art Selbst-Therapie darstellt. Er meinte:
"Mein Ziel besteht darin, betrunken einfach nur noch müde zu werden, mich aber nicht mehr von anderen triggern zu lassen. Wenn ich nämlich einfach nur müde werde, dann gibt es vielleicht außer der Sucht an sich nicht mehr viel in mir aufzuräumen, sofern ich mir bis dahin nicht den Verstand weggesoffen habe, Prost!"
Diese Aussage hat mich, auch wenn wir beide lachen mussten, sehr beeindruckt.
Aber lassen wir den Alkohol hinter uns und gehen eine Ebene weiter...
Um den spirituellen Kontext dieses Themas hervorzuheben, möchte ich hier auch einmal zu bedenken geben, dass Pflanzen insgesamt sowohl in vielen schamanistischen Traditionen als auch von Forschern wie Dr. Prof. Storl als Wesenheiten betrachtet werden, die sich in physischer Gestalt der jeweiligen Pflanzengattung manifestieren. Storl und viele andere sprechen hier von sogenannten "Pflanzen-Devas".
Laut dieser Sicht hat jede Pflanzengattung eine eigene Deva, also eine Art spirituelle Vorsteherin oder das höhere Selbst der jeweiligen Pflanze. Jede Deva ist verschieden und unterschiedlich komplex aufgebaut, was die Bewusstseinstiefe angeht.
Um diese Bewusstseinstiefe humorvoll auszudrücken, könnte man vielleicht annehmen, dass ein telepathisches Gespräch mit einem Gänseblümchen weitaus belangloser sein könnte als der Dialog mit einem Nachtschattengewächs.
Pflanzen wie Cannabis, aber auch viele andere psychedelische Substanzen dieser und darüber liegender Ebenen, werden als sogenannte "Meisterpflanzen" betrachtet, die uns Geschenke geben können.
Dieses Geschenk ist nüchtern betrachtet (also im Idealfall) nichts weiter als eine Zeitersparnis.
Beispiel:
Ich mache eine Ayahuasca-Zeremonie einmal im Leben und erhalte Erkenntnisse, auf die ich nach fünf Jahren Gesprächstherapie mit meinem Therapeuten nicht gelangt wäre. Dadurch glaube ich wieder an mich, und mein Leben nimmt eine positive Wende.
Ich habe also Zeit gespart, denn wer weiß – vielleicht hätten fünf Jahre mehr Therapie oder eine andere Idee zum gleichen Ergebnis geführt, nur eben fünf Jahre später.
LSD ist bekannt dafür, dass es Gehirnareale miteinander kommunizieren lässt, die sonst nur sehr selten oder nie miteinander kommunizieren. Dadurch können neue neuronale Verschaltungen entstehen, die langfristig unsere Kreativität und Wahrnehmung beeinflussen.
Ein schweizerischer Arzt schrieb einmal:
"Stellen Sie sich Ihr neuronales Netzwerk vor wie eine Berglandschaft, auf deren Gipfeln unzählige kleine Kinder Schlitten fahren. Das machen sie den ganzen Tag, und irgendwann bilden sich eingefahrene Bahnen. Manche Bahnen sind so tief eingefahren, dass diese Kinder sich teilweise gar nicht mehr richtig sehen oder hören können – man wird senil.
Und was ist LSD? Neuschnee!"
LSD erzeugt eine hohe Toleranz, wodurch eine häufige Einnahme nicht möglich ist. Das bedeutet, dass eine Sucht auf herkömmliche Weise kaum entstehen kann.
Persönliches Fazit:
Ich sehe einen signifikanten Unterschied zwischen dem Konsum von Drogen und dem Gebrauch zu therapeutischen Zwecken.
Und auch wenn wir uns nur die Konsumenten anschauen, so sehe ich große Unterschiede zwischen einem Crackjunkie und jemandem, der hin und wieder einen Joint raucht. Es gibt viele verschiedene Motive für den Konsum, die man differenziert betrachten muss.
Ich persönlich rauche gerne mal einen Joint, aber es gibt auch immer wieder längere Phasen über Wochen, Monate und Jahre der völligen Klarheit.
Ich habe auch schon mit anderen psychedelischen Substanzen gearbeitet und werde es wieder tun.
Warum? Weil ich dadurch viel Zeit gespart habe und ich meinen Blick auf die Welt schätze und liebe. Dieser Blick wurde durch meine Erfahrungen geschärft – das mag bei so manchem anders gelaufen sein, denn dieses Thema ist ein schmaler Grat...
Liebe Grüße,
Dreality / Eric